Was passiert, wenn man den Teufel herausfordert oder die Schwarze Magie nutzt, um die große Liebe zu finden? Frank Daut verliert nach einer unabsichtlichen Provokation des teuflischen Akkordeonspielers sein bisheriges Luxus-Leben und kann nur noch auf der geweihten Erde eines kirchlichen Friedhofs schmerzfrei leben. Frank Steiner bekommt nach Erfüllung seines Liebesswunsches die dunkle Macht eines Voodoo Priesters zu spüren. Zwei Männer, die gezwungen sind, sich den teuflischen Mächten zu stellen und die dadurch eine vollkommen neue Sicht auf das Leben gewinnen. Sie suchen jene Kraft, die den Fluch lösen kann und stärker ist als alle Waffen des Teufels.
Leseprobe
Als er mit seinem großen Rucksack auf der Straße stand, fing er so laut zu lachen an, dass sich die Passanten nach ihm umdrehten. Ihm fiel der Tag seiner Beförderung ein. Er war gut gelaunt an zwei Obdachlosen vorbeigegangen, die auf einer Decke saßen und Pappschilder hochhielten und auf eine Holzschale deuteten, in der einige Geldstücke lagen. Sie bettelten um einen Euro für ein Brötchen. Er zog großspurig einen Fünf-Euro-Schein aus der Brieftasche und ließ ihn in die Schale flattern. „Dafür könnt ihr euch ein Sechserpack kaufen, das wird bestimmt bis zum Nachmittag reichen. Viel Spaß!“ Sein Lachen hatte ein hysterisches Niveau erreicht. Er hätte die Obstschale aus Bambus nicht entsorgen sollen, sie wäre ideal zum Betteln. Nach einigen Minuten ging das Lachen in ein Schluchzen über, einige Tränen rannen ihm über den Zwanzig- oder Dreißig-Tage-Bart.
Sein jämmerlicher Zustand brachte ihn nicht zum Weinen, es war das Akkordeonspiel in seinem Kopf, welches ihn immer mehr an den Rand des Wahnsinns trieb. Für die letzten Euro-Münzen in seiner Tasche holte er sich im Supermarkt keinen Sechserpack, sondern eine Flasche Kräuterlikör und trank sie an der nächsten Ecke zur Hälfte aus.
Der Akkordeonspieler hatte eine Einsicht und spielte leiser. Frank wusste, was nun kommen würde. Die andere Hälfte der Flasche würde er am frühen Abend austrinken, dann zum naheliegenden großen Friedhof laufen, die Wäscheleine aus seinem Rucksack holen, einen hübschen, kräftigen Baum aussuchen und seinem Leiden ein Ende bereiten. Die Kapelle am Eingang des Friedhofs brachte seinen Plan durcheinander. Er kam auf die Idee, vor dem Abschied von dieser Erde ein kleines lustiges Gebet zu sprechen oder dem, der ihm dieses Schicksal auferlegt hatte, seine Verachtung und seinen Hohn entgegenzuschleudern.